Ismail Kadare

Ismail Kadare (seltener Kadaré) wurde am 28.1.1936 in der südalbanischen Stadt Gjirokastra geboren, die auch in mehreren seiner Werke in Erscheinung tritt. Nachdem er die Schule in seiner Geburtsstadt abgeschlossen hatte, studierte er in Tirana Sprache und Literatur. Mitte der 1950er Jahre wurde er in Albanien zunächst als Lyriker populär. Ab 1958 studierte er am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau, bis es 1960 zum Bruch Albaniens mit der Sowjetunion kam. Seine Moskauer Zeit verarbeitete er in dem Roman „Die Dämmerung der Steppengötter“. Internationale Bekanntheit erlangte Kadare mit seinem Roman „Der General der toten Armee“ (1963), der Anfang der 1970er in mehrere Sprachen übersetzt wurde. In Albanien selbst war Kadare durch sein Œuvre für die Menschen unter der Diktatur Enver Hoxhas eines der wenigen Fenster zur Welt. Er war mit Helena Kadare (geb. Elena Gushi) verheiratet, die sich ebenfalls als Schriftstellerin einen Namen gemacht hat. Ihre Tochter Besiana ist eine erfolgreiche Diplomatin. Kadare spielte mehrmals mit dem Gedanken, bei einer seiner Auslandsreisen um politisches Asyl zu ersuchen. Er verwarf diese Überlegungen aber stets, bis er 1990 in Frankreich blieb, nachdem es in Albanien zu Protesten und einem Ansturm auf westliche Botschaften gekommen war, Hoxhas Nachfolger Ramiz Alia aber nur einigen zögerlichen ...